Die IB Sachsen-Anhalt förderte das Forschungvorhaben AuLaRo im Zeitraum November 2020 bis Juli 2022, um die bisherigen Grenzen des Laserorbitalschweißens nochmals zu erweitern. Als Ziele wurde die Erhöhung der Wandstärke über 6,3 mm, die Erweiterung des Werkstoffspektrums auf nichtrostende Stähle und Feinkornbaustähle sowie die Überprüfung der automatisierten Prozesskontrolle zur Qualitätssicherung genannt.
Alle Zielsetzungen konnten erfüllt werden, indem mit der vorhandenen Laser- und Anlagentechnik Rohre aus unlegiertem Stahl bis zu einer Wandstärke von 9,5 mm unter Einhaltung der Qualitätsvorgaben gemäß DVGW GW 350 einlagig orbital geschweißt werden konnten. Zudem konnte Feinkornbaustahl bis 8 mm Wandstärke gefügt werden, indem eine Vorwärmung auf 200 °C zur Herabsetzung der unzulässigen Härtewerte eingesetzt wurde. Ebenso eignet sich der Laserorbitalschweißprozess, unter Einsatz angepasster Schutz- und Formiergaszufuhr, für nichtrostende Stähle bis zur Wandstärke von 6 mm. Mithilfe von Referenzmessungen per Prozessdatenerfassung und Ultraschallprüfung an Gut- und definierten Schlechtschweißungen konnten Prozessfehler charakterisiert und in eine Fehlererkennungsmatrix überführt werden.
In einem Workshop am 05.07.2022 wurden die Ergebnisse des Forschungsvorhabens vor interessierten Wirtschaftsvertretern aus dem Rohrleitungsbau vorgetragen und mithilfe eines realen Laserorbitalschweißvorgangs mitsamt Prüfvorgang am Rohr praktisch verdeutlicht.