Anlässlich des Internationalen Denkmaltags ein Blick in ein historisches Jubiläum. In den 1970er Jahren kam eine bemerkenswerte Errungenschaft in der metallverarbeitenden Industrie auf - das Starkbrennschneiden. Dieses Verfahren revolutionierte das thermische Schneiden, insbesondere in der Gießereitechnik. Die SLV Halle demonstrierte mit ihrem Rekordschnitt im September 1974 die beeindruckenden Möglichkeiten. Dieser steht heute als „technisches Denkmal“ auf dem Gelände der SLV Halle GmbH. Die Schnittdicke von 3200 mm wurde mithilfe von 900 m³/h Sauerstoff und 250 m³/h Propan erzeugt. Bis heute ist dieser Rekord seit 50 Jahren ungeschlagen.
Das Brennschneiden, auch bekannt als Autogenschneiden, ist eines der ältesten Trennverfahren in der Metallverarbeitung. Ernst Menne erfand dieses Verfahren bereits 1901. Die Entwicklung neuer Brenner, der Einsatz geeigneter Gasgemische und die Optimierung der Schneidparameter in den 1970er Jahren ermöglichten es erstmals, meterdicke Bauteile präzise zu schneiden. Die Autogentechnik bleibt trotz des Aufkommens anderer Schneidverfahren wie Plasmaschneiden, Laserschneiden und Wasserstrahlschneiden von großer Bedeutung. In einer Welt, die ständig nach Innovation strebt, erinnern solche Denkmäler wie auf dem SLV Gelände an die grundlegenden Errungenschaften, die die Basis für die heutige Technologie bilden.
Mit dieser Technologie wird bis heute durch die Verbrennung eines Brennstoff-Sauerstoffgemischs das Metall erhitzt, im Sauerstoffstrahl verbrannt und aus der Schnittfuge geblasen. Vor allem in der Schwerindustrie erweist sich dieses Verfahren als unerlässlich, da es bisher keine wirtschaftlichen alternativen Schneidmöglichkeiten für Materialstärken ab circa 50 mm gibt. Üblicherweise wird das Brennschneiden bei Materialstärken von 3 mm bis 300 mm für die Industrie angewandt.